Erwartung einer globalen Trendwende: Möglicher Rückgang der Kohlenstoffemissionen im Jahr 2024
Klimaexperten sind zunehmend optimistisch, was einen entscheidenden Moment im Kampf gegen den Klimawandel angeht.—Das Jahr 2024 könnte den Beginn eines Rückgangs der Emissionen im Energiesektor markieren. Dies deckt sich mit früheren Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA), die einen entscheidenden Meilenstein bei der Emissionsreduzierung bis Mitte der 2020er-Jahre voraussagte.
Rund drei Viertel der globalen Treibhausgasemissionen stammen aus dem Energiesektor, weshalb eine Reduzierung dieser Emissionen unerlässlich ist, um bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Dieses ehrgeizige Ziel, das vom Weltklimarat (IPCC) der Vereinten Nationen unterstützt wird, gilt als wesentlich, um den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen und die schwerwiegendsten Folgen der Klimakrise abzuwenden.
Die Frage „Wie lange?“
Während der Weltenergieausblick 2023 der IEA einen Höhepunkt der energiebedingten Emissionen „bis 2025“ prognostiziert, deutet eine Analyse von Carbon Brief auf einen früheren Höhepunkt im Jahr 2023 hin. Dieser beschleunigte Zeitplan wird unter anderem auf die durch Russlands Invasion in der Ukraine ausgelöste Energiekrise zurückgeführt.
Fatih Birol, der Exekutivdirektor der IEA, betont, dass die Frage nicht „ob“, sondern „wie bald“ die Emissionen ihren Höhepunkt erreichen werden, und unterstreicht damit die Dringlichkeit der Angelegenheit.
Entgegen anderslautenden Befürchtungen werden kohlenstoffarme Technologien eine entscheidende Rolle spielen. Eine Analyse von Carbon Brief prognostiziert, dass der Verbrauch von Kohle, Öl und Gas bis 2030 seinen Höhepunkt erreichen wird, angetrieben durch das „unaufhaltsame“ Wachstum dieser Technologien.
Erneuerbare Energien in China
China, der weltweit größte CO₂-Emittent, unternimmt bedeutende Fortschritte bei der Förderung kohlenstoffarmer Technologien und trägt so zum Rückgang der fossilen Brennstoffwirtschaft bei. Obwohl neue Kohlekraftwerke zur Deckung des Energiebedarfs genehmigt wurden, deutet eine aktuelle Umfrage des Center for Research on Energy and Clean Air (CREA) darauf hin, dass Chinas Emissionen ihren Höhepunkt bis 2030 erreichen könnten.
Chinas Zusage, die Kapazität erneuerbarer Energien bis 2030 zu verdreifachen – als Teil eines globalen Plans mit 117 weiteren Unterzeichnern – deutet auf einen bedeutenden Wandel hin. Lauri Myllyvirta von CREA geht davon aus, dass Chinas Emissionen ab 2024 in einen „strukturellen Rückgang“ eintreten könnten, da erneuerbare Energien den neuen Energiebedarf decken.
Das heißeste Jahr
Angesichts des heißesten Jahres seit Beginn der Aufzeichnungen im Juli 2023, mit Temperaturen auf dem höchsten Stand seit 120.000 Jahren, fordern Experten dringend globale Maßnahmen. Die Weltorganisation für Meteorologie warnt vor den Folgen extremer Wetterereignisse und betont die Notwendigkeit sofortiger und umfassender Anstrengungen zur Bekämpfung des Klimawandels.
Veröffentlichungsdatum: 02.01.2024

